Meinetwegen könnte jedes Jahr eine Fußball WM sein. Männer sind im Banne dieses Ereignisses wie gelähmt. Frauen, als grüne Fußballwitwen, sind zur gleichen Zeit in einer Frustrationsphase leichtes Opfer bei geringstem Charmaufwand. Pure Lebenserfahrung und statistische Auswertung in diesem Zeitraum gestiegener Scheidungsraten.
Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser WM sind nicht zu unterschätzen. Insbesondere nicht für das krisengeschüttelte Gastgeberland - Deutschland. Allein die Bautätigkeit, Motor jeder Staatsökonomie, hat einen gewaltigen Beschäftigungsschub gebracht. Stadien wurden errichtet oder erneuert. Hotels, Pensionen und andere Unterkünfte wurden verbessert, renoviert (und nach der WM noch mal) oder neu errichtet (und anschließend renoviert).
Die Arbeitssituation hat das Kommende bereits widerspiegelt. International soll und wird diese WM sein. Polnische und Tschechische Bauarbeiter waren mit dem Bau der Stadien beschäftigt. Spanische und Portugisische Handwerker stellten ihr Können unter Beweis. Türken und Kroaten waren in wahren Kolonnen mit Aufräum- und Putzarbeiten beschäftigt. Köche und Servicepersonal aus allen Erdteilen sorgten für das leibliche Wohl der Emsigen.
Holländische Agriar haben sich mit der Aufzucht und Pflege des notwendigen und begehrten Grüns beschäftigt. Tonnen dieser Zuchtergebnisse wurden samt holländischer Muttererde in logistischer Meisterleistung zu den Spielstätten gebracht.
Und zwischendurch sah man weiß behelmte Menschen beim Versuch der Koordination der Arbeitswilligen. Zumeist mit englischem, oder französischem Akzent, beherrschend vielerlei Sprachen. Ein deutliches Ergebnis des NICHT numerus clausus. Kurzum es herrschte babylonische Sprachenvielfalt im ganzen deutschen Lande.
Und die heimische, deutsche Bevölkerung war beschäftigt mit bunten Kriegsbemalungen auf Gesichtern und anderen Extremitäten. Haben ihr Letztes für den Ankauf der neuesten japanischen Fernsehtechnologie (made in China) gegeben. Und waren weiter bemüht im Auftrag von REWE, Siemens und anderen Großkonzernen in der Schweiz, Frankreich und vor allem in Österreich als Kassenkräfte und Regalbetreuer der heimischen Wirtschaft noch ein paar Euro zuzuführen.
Ja, es herrschte echte Vollbeschäftigung. Lediglich die Arbeitslosenzahl der deutschen Arbeitsämter sind nicht gesunken. Ein interessantes Phänomen. Verstehe ich nicht - woran das wohl gelegen haben mag?
Ich freue mich schon auf die Fußball Europameisterschaft 2008 in Österreich.